Mit der Diagnose platzte der Traum vom Leben in Australien

Bevor ich die Diagnose Diabetes erhielt, bin ich viel in der Welt herumgekommen. So bin ich mit Mann und Kleinkind (18 Monate) im Mai 1981 in Holland mit unserem Segelboot zu einer Weltreise aufgebrochen. Nach Stationen in Europa, Atlantiküberquerung, Karibik, Pazifiküberquerung kamen wir im Oktober 1984 in Papua Neuguinea, wo wir bis 1996 lebten. Danach siedelten wir nach Australien über, haben dort gearbeitet und uns um eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung bemüht. Wir haben uns bewusst gesund mit viel Gemüse und Obst ernährt, waren auch fit. Doch im Jahr 2002 – ich war gerade 50 geworden – wurde ich immer schneller müde, schon bei der kleinsten Anstrengung.

Zunächst tippte ich auf Dengue-Fieber, denn ein Kollege von mir litt damals darunter und beschrieb mir ganz ähnliche Symptome. Meine Müdigkeit und Energielosigkeit wurden so schlimm, dass ich keine 10 Treppenstufen mehr schaffte. Bis mich dann schließlich eine Freundin zum Arzt schleppte. Wenig später erhielt ich die Diagnose: "late juvenile onset diabetes mellitus I“, eine Sonderform des Typ-1-Diabetes, die abgekürzt LADA genannt wird. Ich konnte es nicht glauben – doch eines war mir sofort klar: Der Traum von einer Aufenthaltsgenehmigung in Australien ist damit geplatzt.

Seit 2003 sind wir wieder in Deutschland. Es hat lange gedauert, bis ich die Diagnose akzeptieren konnte. Ich habe gekämpft und gelitten, und mit mir auch meine Familie. Dennoch bin ich meinem Diabetes mittlerweile sogar dankbar: Seinetwegen ist es mir noch gelungen, in Deutschland wieder Fuß zu fassen. Ich habe bis vor 2 Jahren einen anstrengenden, verantwortlichen Job ausgeübt. Sportlich bin ich sehr aktiv: Ich liebe es zu wandern, pilgern, etc., was meinem Diabetes sehr gut bekommt. Seit 2 1/2 Jahren nutze ich FreeStyle Libre Sensoren. Seit sie mit Alarm Sensoren ausgerüstet sind, bin ich rundum happy. Das ist das beste Hilfsmittel überhaupt.